Samstag, 11. Februar 2012

Martin & James – Konzert - Berlin – 07.02.2012


Gut, ein paar Songs von Martin & James habe ich mir kurz vorher mal angehört, aber wenn ich ehrlich bin, war ich in erster Linie als Begleitung hier. Als wir den Magnet-Club betraten, waren etwa 100 Leute anwesend und ich dachte mir, dass dies wohl ein angenehm ruhiges Konzert wird. Eines, bei dem man sich zwischendurch auch mal gemütlich hinsetzen, sein Getränk genießen und entspannt den schottischen Gitarrenklängen lauschen kann.
- Nicht ganz.

Der Support:
Als Support haben Martin & James auf einen schottischen Landsmann gesetzt. „Jim Kroft“ war vorher unter anderem schon im Vorprogramm von „The Pusher“ zu hören und schlägt sich sonst als einer unter vielen Independent Artists durchs Land. Er verlässt sich auf alt bewerte Instrumente: Stimme und Gitarre. Die Songs thematisierten überwiegend, wie verrückt das Leben ist. Sie stimmten einen mal traurig, mal zuversichtlich, aber vor allem auf Martin & James ein.

Das Bühnenbild:
Ein paar 60er Jahr Stehlampen in mitten von chaotisch arrangierten Instrumenten, von denen nie alle gleichzeitig genutzt werden sollten – genial einfach. Neben Gitarren, einem Kontrabass, einem Keyboard und diversen weiteren Instrumenten wurde das Schlagzeug bis zur Unkenntlichkeit in seine Einzelteile zerlegt.




Die musikalische Leistung:
Martin & James heißen Martin & James, weil sie bis auf wenige Lieder ganz allein und nur zu zweit für den Sound verantwortlich sind. Da müssen schon mal mehrere Instrumente gleichzeitig gespielt werden, wenn es nötig ist. Auf der Bühne verzauberten die beiden Schotten mich daher nicht unbedingt durch die schön gesungenen Harmonien und die sanften Gitarrenklänge, sondern vor allem durch ihr ausgeprägtes musikalisches Talent. Da spielt man nicht nur Gitarre und Mundharmonika gleichzeitig, sondern wechselt einfach mitten im Song von der Gitarre an die Trommel oder ans Keyboard. Es ist immer wieder beeindruckend handgemachte Musik zu erleben.

Die Musiker-Weisheit des Tages:
„As a musician you are always far away from home. So, I guess home is a place you have to create inside of you. - that's something you have to do anyway in life, I guess.“- Jim Kroft


Die musikalische Wirkung:
Kaum waren die ersten Lieder vorbei,  ging mein Körper in eine Art tiefen-entspannten Zustand über. Ich wollte mich hinsetzen, mein Getränk genießen und der schottischen Musik lauschen, so wie ich es mir vorgestellt hatte. Aber anstatt dessen, stand ich in der 3. Reihe der mittlerweile angewachsenen Masse, starrte auf das schummrige Licht der Bühne und wurde beim Lauschen der  Gitarren immer müder...



Wenn man bei einem Konzert müde wird, ist das ein eher schlechtes Zeichen für das Konzert, allerdings nicht unbedingt auch für die Musik.
Fairerweise muss man dazusagen, dass ich wahrscheinlich die Einzige war, die kurz vorm Delirium stand. Und dies hier eine reinsubjektive Meinung einer Frau ist, die nicht vertraut genug mit dem Genre zu sein scheint.
Mein Fazit ist jedenfalls: Keine reinen Akustik-Konzerte mehr. Diese Musik läuft ab sofort nur noch zum Einschlafen auf meinem MP3-Player ;)

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