Montag, 10. September 2012

Berlin Festival 2012 - Festival - Berlin - 07.-08.09.2012

Wenn Wochenende ist, ist das immer ein Grund zur Freude. Aber nun stellt euch vor, es steht nicht nur ein Wochenende an, sondern es warten 2 Wochen Urlaub auf einen. Und der Start in diesen Urlaub liegt keine 500 Meter Luftlinie vom Arbeitsplatz entfernt.
Den Stress hinter mir und voller Vorfreude betrat ich die Hallen des ehemaligen Flughafen Tempelhof. Noch schnell eingecheckt und vom freundlichen Steward einen "Guten Flug!" gewünscht und schon geht es raus aufs Rollfeld. Und da steht sie, die Maschine, die mich geradewegs in den siebten Musik-Himmel fliegen wird.
Welcome to Berlin Festival 2012!!!!











Die größte Überraschung...
... im negativen Sinn, ereilte mich schon bei meinem ersten Act am Freitag. Von Kate Nash hatte man schon lange nichts mehr gehört. Als sie die Bühne betrat, war sich das Publikum rein optisch erstmal nicht sicher, ob sie es wirklich ist. Im schwarzen Gothic-Kleid und mit teils blonder, teils schwarzer Haarpracht, sah sie aus, wie ein Mitglied der Adams Family. Das Umschnallen der E-Gitarre stiftete weitere Verwirrung. Als sie dann die ersten Töne ins Mikro krächzte, hatte gut die Hälfte der Zuhörer keinen Bock mehr und drehten Kate den Rücken zu. Es war mit Abstand das schlechteste Konzert, das ich je erlebt hatte.

Die beste Show...
...lieferten auf jeden Fall Bonaparte. Auch wenn ich ihre Musik nicht sooo sehr mag, ist ihre Show absolut sehenswert. Skurril, sexistisch, bunt, märchenhaft und durchgedreht! Muss man mal gesehen haben.

Die beste Stimmung...
... gab es bei Marsimoto. Seine verzerrte Stimme und die Musik gehen mir eigentlich mehr auf die Nerven, als in die Blutbahn. Ich wollte mir dennoch unbedingt mal ein Konzert von Marterias Alta-Ego anschauen. Und es hat sich gelohnt. Die Stimmung war herausragend. Die Masse ging von vorne bis hinten mit. Hier waren echte Fans am Start.  

Mein Highlight:
Rückblickend muss man sagen, dass Kraftklub, Friendly Fires und I Heart Sharks auch auf jeden Fall richtig gut waren, aber nur eine Band konnte sich am Ende gegen sie alle behaupten: The Killers!
Als Headliner waren sie der Höhepunkt des Freitagabends. Ein Höhepunkt, der nach dem Kate Nash Debakel und diversen Soundproblemen auch bitter benötigt wurde. Auch beim Auftritt der Killers war die Akustik am Anfang so schlecht, dass ich hätte heulen können. Ich hab nichts gehört, ich hab sie nicht gesehen, ich hab mir gewünscht, ich könnte sie mir wenigstens  auf dem iPod anhören und so tun, als würde ich sie gerade live feiern. Doch ich hatte meine Kopfhörer nicht dabei...
Nach einer halben Stunde beschloss ich meinen ganzen Mut zusammen zu nehmen und mich weiter nach vorne zu kämpfen. Eine Offenbarung. Bester Blick auf Brandon Flowers und bester Sound, um dem Best of aller Killers-Hits zu lauschen. Eine bessere Songauswahl hätten sie nicht treffen können. 

Beeindruckende Kulisse

Auto-Scooter-Disco

Die Ruhe nach dem Sturm.
Berlin Festival - Hop oder Top?
Das Berlin Festival unterscheidet sich schon stark von anderen Festivals.
Es findet nicht auf dem Dorf statt, sondern mitten in der Stadt.
Gezeltet wird nicht. Alle Besucher erscheinen am nächsten Tag wieder frisch geduscht und gestylet auf dem Gelände. Der Untergrund ist aus Beton und daher High Heels freundlich...
man merkt in welche Richtung es geht. Auf dem Berlin Festival geht es mehr ums Sehen und Gesehen werden. Könnte einem ja egal sein, wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass das ziemlich auf die Stimmung drückt. 
Gut die Hälfte aller Besucher sind leidenschaftslose Steher. Springt sich ja auch nicht so gut in hohen Hacken. Und Schwitzen geht ja eh so gar nicht...
Gut, das Publikum kann man als Veranstalter nicht beeinflussen. Aber für das nächste Jahr wünsche ich mir die Verdopplung der Lautstärke und was noch viel wichtiger ist: Eine Leinwand! 

Alles in allem, war das Festival gut, aber nicht herausragend. 
Vielleicht bis nächstes Jahr...



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